Um Palai Valle del Fersina Val dei Mocheni Palù del Fersina

Das Fersental ist eine ethnische und sprachliche Insel, die ihre Vergangenheit wertschätzt und mit Blick in die Zukunft die Gegenwart voll lebt. Ein Zusammenspiel von Geschichtsbewusstsein und Modernität, das die Fersentaler nicht nur einfach weitergeben, sondern vor allem aufwerten wollen.

Die Fersentaler Gemeinschaft hat neben der Sprache auch andere jahrhundertealte Traditionen sorgsam gepflegt und bis heute erhalten. Mit Ritualen unterschiedlichen Ursprungs werden wichtige Momente im Jahreslauf und im Leben, kirchliche Feste, der Jahreszeitenwechsel und der Übertritt ins Erwachsenenleben begangen.

 

DIE VOLLJÄHRIGKEIT

Das Jahr, in dem die Volljährigkeit erreicht wird, hat für die jungen Fersentaler eine besondere Bedeutung. An Weihnachten werden alle Jugendlichen, für die der achtzehnte Geburtstag naht, zu Koskrötn gekrönt. Typisch für die Koskrötn sind der Kronz und der Fazol. Ersterer ist ein auffälliger mit Glasperlenblüten, Trockenblumen und den Schwanzfedern eines Spielhahns geschmückter Hut, letzterer ist ein Halstuch in den Farben der italienischen Trikolore und einem Bild mit den Namen der Jugendlichen, die im jeweiligen Jahr die Volljährigkeit erreichen. Ihnen gebührt in diesem Jahr traditionell eine besondere Rolle. Sie tragen zwischen Neujahr und Dreikönig den Stern (Stéla), sie stehen im Mittelpunkt der Faschingsfeiern, auf den Maskenbällen und dem Umzug, der am Faschingsdienstag den Bètsche folgt. Die Koskrötn verbringen viel Zeit miteinander, oft entstehen Freundschaften, die das ganze Leben lang anhalten.

 

LA STÈLA

Das Sternsingen – ein alter im gesamten Alpenraum verbreiteter Brauch – hat sich in zwei Dörfern des Fersentals, Palai und Vlarotz, in seiner ursprünglichen Form erhalten.

In der Weihnachtszeit ziehen die von den Koskrötn angeführten Sternsinger von Hof zu Hof, wo sie traditionelle Lieder singen und Spenden für Seelenmessen sammeln. Die Koskrötn tragen dabei den großen, geschmückten und an der Spitze einer langen Stange befestigten Stern. Auf den Höfen am Dorfbeginn von Palai im Ortsteil Auserpòch findet das Sternsingen am Silvesterabend statt, auf den Höfen des Ortsteils Inderpòch hingegen am Neujahrsabend. Am Dreikönigsabend sind die sieben historischen Höfe des Dorfes an der Reihe.

 

FASCHING

Am Faschingsdienstag durchqueren der Bètscho und die Bètscha (der und die Alte) ausgehend vom höchstgelegenen Hof im Ortsteil Vrottn mit großen Sprüngen das Dorf, wobei sie Fruchtbarkeit und Segen für den nahenden Frühling ausstreuen. Ihnen folgt von Haus zu Haus – jedoch auf gemütlicheren Wegen – der Òiartroger (der Eierträger), der auch als Teit (Pate) bezeichnet wird. Er nimmt die von den Familien als Dank für die Glückwünsche gespendeten Eier entgegen. Nach einem Abstecher bei jedem der acht Höfe, sieht das Faschingsritual den Tod der Bètsche (die Alten) sowie das mit Spannung erwartete Verlesen des Testaments vor. Dieser Teil der Veranstaltung wird von den Koskrötn (die Jugendlichen, die in diesem Jahr die Volljährigkeit erreichen) gestaltet, die für gute Unterhaltung sorgen. Die jungen Frauen servieren Kuchen, bis der Faschingsdienstag und mit ihm die Faschingszeit mit der abendlichen Verbrennung des aus Heu gebildeten Buckels der Alten als symbolische und kathartische Verabschiedung des Winters mit Wiedergeburt und Eröffnung eines neuen Frühjahrs ausklingen.

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GESCHICHTE

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SPRACHE

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KULTUR UND BRAUCHTUM