Das Fersental ist in jeder Hinsicht eine ethnische und sprachliche Insel, die sich durch die antike aus dem 13. Jahrhundert stammende und noch heute von Jung und Alt gesprochene Sprache charakterisiert. Sprachwissenschaftler sind sich darüber einig, dass die Fersentaler Mundart eine Sprache mittelhochbairischen Ursprungs ist, die von den deutschsprachigen Siedlern, den sogenannten Roncadori importiert wurde, welche sich auf den schmalen Landzungen entlang der Ufer des Fersenbaches im Südosten der Trentiner Berge, im nördlichsten Ausläufer des Suganertals niederließen. Die Fersentaler legten stets großen Wert auf Selbständigkeit, sodass spärliche Beziehungen zur Außenwelt unterhalten wurden. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass sich die Sprache in ihrer Urform über die Jahrhunderte erhalten hat. Sprachliche Elemente aus dem Italienischen – hauptsächlich dem Trentiner Dialekt aus der Gegend von Pergine und Piné – und aus dem Tiroler Dialekt gelten als relativ jung.
